Zwischenbilanz und Aufruf

Im letzten Jahr habe ich ca. 700 pannenfreie Kilometer zurückgelegt, wobei es einmal knapp war. Die Batterie wurde von der Lima zwar aufgeladen, jedoch nicht ausreichen, wenn ich mit eingeschaltetem Abblendlicht gefahren bin.

Abhilfe schafften neue Kohlen, die ich nach der Fehlersuche auf der Drehbank als schuldige habe identifizieren können.

Ein zweites Problem ist wahrscheinlich der Benzinhahn. Bei Abschnitten mit längerem Volllastanteil (bergauf) gerät die Zündapp irgendwann ins Stocken und der Motor hat Aussetzer. Vermutlich läuft die Schwimmerkammer leer, da nicht genügend Kraftstoff aus dem Tank nachläuft. Da ich eine Tankentlüftung habe und der Benzinhahn nicht der originale zu sein scheint, habe ich ihn im Verdacht. Unten ist ein Bild des Benzinhahns abgebildet. Würdet ihr (die Zündapp 200-S-Besitzer) mir vielleicht ein Foto eures Benzinhahns zukommen lassen, sodass ich der Spur nachgehen kann?

Kraftstoffhahn, zerlegt

Kraftstoffhahn, zerlegt

Fertigstellung der Sitzbank

Die Sitzbank ist fertig! An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für die (in Relation zu der Anzahl an Besuchern dieses Blogs leider nur wenigen) Reaktionen auf meinen Aufruf zur Zusendung von Infos und Fotos von Sitzbänken der Zündapp 200 S – diese Infos waren sehr hilfreich!

Der Aufbau meiner Sitzbank ist dem Original nachempfunden. Die Abstützung erfolgt an den am Rahmen befindlichen Aufnahmebolzen sowie dem Werkzeugkasten (ebenfalls Neubau) unter der Sitzbank. Die Sitzbank besteht aus einem Rahmengestell aus gebogenem und verschweißtem Flachstahl, einem Schaumstoffkern und einem Bezug, der über eine originale Zierleiste (Meterware) mit dem Rahmengestell verschraubt ist. Die Sitzbank kann nach Lösen der Bef.-schraube aufgeklappt und abgenommen werden.

Rahmengestell Sitzbank Sitzbank, montiert

 

 

 

Aufruf: Bitte Infos zur Einzelsitzbank

Im Original war meine 200 S mit der Einzelsitzbank 6330z41 oder 6330z44 ausgerüstet. Dazu gehört der quaderförmige Werkzeugkasten 6230z126 (Durchsteck-) bzw. 6230z131 (Aufsitzbefestigung). Leider wurde mein Modell auf eine MZ-Sitzbank umgerüstet und ich habe keinerlei Anhaltspunkte für die Einzelsitzbank.

Da ich Sitz und Werkzeugkasten nachbauen möchte, bin ich auf Hilfe in Form von Abmessungen, Fotos etc. angewiesen und bitte euch daher um Hilfe! Einige Infos haben mich über e-mails bereits erreicht, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken möchte!

Ich freue mich auf eure Hilfe!

Überholung der Bremsen

Die Bremsbacken & -beläge der 200 S sind vorn und hinten identisch. Zur Überholung ist zunächst die Trommel zu öffnen und die Federn zwischen den Bremsbacken zu entfernen (nicht überdehnen!).

Trommelbremse, geöffnet

Jetzt sollte alles gründlich gereinigt werden. Die Bremsbeläge sind auf die Bremsbacken aufgenietet. Um sie zu erneuern, sind zunächst die Kupfernieten zu entfernen. Das macht man am besten mit einem Splinttreiber o. ä..

In der Holzauflage sollte ein größeres Loch als der Nieddurchmesser sein.

In der Holzauflage sollte ein größeres Loch als der Nieddurchmesser sein.

Wenn Belag und Backe getrennt sind, muss die Entscheidung getroffen werden, ob die neuen Bremsbeläge aufgenietet oder aufgeklebt werden sollen. Beide Möglichkeiten werden heute angeboten.

Alter Bremsbelag

Ich habe mich für Nieten entschieden. Der Bremsbelag ist von der Mitte ausgehend nach Außen auf die Bremsbacke aufzunieten. Dazu die Niete durch Belag und Backe stecken und den Nietkopf auf eine feste Unterlage auflegen (ich habe einen Splinttreiber verwendet).

Aufnieten der neuen Beläge

Nun werden Belag und Backe von Innen vernietet. Das Ergebnis sieht am Ende so aus:

Bremsbacken frisch bestückt

Weiteres zum Einbau folgt demnächst. Zuvor werde ich die Radlager wechseln.

Einstellen der Zündung

Mittlerweile konnte ich auch die Zündung einstellen.

Was man braucht:
– Kerze zur OT-Bestimmung
– Scheibe zur Markierung (Pappe, …)
– Einen Spannungskreis mit Batterie und Glühbirne

Die Kerze kann/muss man sich selbst bauen. So könnte sie aussehen:
Kerze zur OT-Bestimmung

Als Anzeige der Kurbelwinkelstellung habe ich mir aus Papier eine Scheibe gebastelt, in 15°-Schritte unterteilt und sie einlaminiert. Diese muss man auf dem Anker der Lichtmaschine befestigen und sich aus Draht einen Zeiger basteln (wie beim Glücksrad :o)).

Jetzt wird die Kerze in den Zylinderkopf gedreht. Sie muss nicht fest angezogen werden. Wichtig: Der Kolben darf sich nicht in OT befinden! Nun muss der Motor langsam gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden (vorsichtig) bis es nicht mehr weiter geht. Falls ihr schon den Kupplungsdeckel auf dem Motor habt und nicht an der Kurbelwelle direkt drehen könnt, könnt ihr einen Gang einlegen (2 oder höher) und am Getriebeabtrieb drehen. Nun wird die Zeigerposition auf der Scheibe markiert. Anschließend den Motor im Uhrzeigersinn drehen, bis es nicht mehr weitergeht – erneut markieren. Die Mitte zwischen beiden Markierungen (der kleinere Abstand) ist der obere Totpunkt. Die Kerze sollte jetzt aus dem Zylinderkopf gedreht werden.

Anschließend wird von OT ausgehend in Richtung früh (der Motor dreht im Uhrzeigersinn) der Zündzeitpunkt markiert und der Motor auf die Markierung gedreht. Für die 200 S ist das bei 25 °KWvOT.

Winkelmarkierung

Nun wird ein Stromkreis benötigt: Batteriepluspol zum Unterbrecherkontakt; Rahmen zur Glühbirne, Glühbirne zum Minuspol der Batterie – der Unterbrecher ist also der „Schalter“.

Hintergrund Unterbrecherkontakt: Wenn der Unterbrecherkontakt geschlossen ist, wird die Zündspule von einem Strom durchflossen, wodurch ein Magnetfeld erzeugt wird. Das Ganze findet im sog. Primärkreis der Zündspule statt. Das Magnetfeld verläuft durch eine zweite Zündspule, die im sog. Sekundärkreis sitzt und direkt mit der Zündkerze verbunden ist. Wird der Unterbrecherkontakt geöffnet (von der Kurbelwelle), fließt kein Strom mehr durch den Primärkreis und das Magnetfeld bricht zusammen. In Folge der schnelle Magnetfeldänderung kommt es zu einer hohen Induktionsspannung im Sekundärkreis, die schließlich zu dem überspringenden Funken an der Zündkerze führt. Damit der Funken zur richtigen Zeit entsteht, muss der Unterbrecherkontakt zur richtigen Zeit öffnen. Das wird jetzt eingestellt.

Der Unterbrecherkontakt wurde zuvor mit der Fühlerlehre grob eingestellt. Durch ein Verdrehen der Lichtmaschinengrundplatte kann die Feineinstellung erfolgen. Die Grundplatte wird genau in der Stellung fixiert, in welcher die Lampe aufleuchtet/erlischt. Sollte dieser Punkt nicht im möglichen Verstellbereich liegen, muss die Stellung des Unterbrecherkontakts angepasst werden.

Abweichungen:
Der ZZP liegt für alle Lasten und Drehzahlen bei 25 °KWv.OT – das ist nicht gerade verbrauchsoptimal und primär dem Bauteilschutz bei hoher Last geschuldet.
Liegt der ZZP etwas früher, kann es bei hoher Last zu Schäden führen, weil Druck und Temperatur steigen. Liegt der ZZP etwas später ist das zwar materialschonend aber der insbes. bei niedriger Last steigt der Verbrauch. Außerdem läuft der Motor etwas unruhiger. Wer sein Fahrprofil kennt, kann die Zündeinstellung natürlich ein wenig anpassen.

Anpassung Rücklicht

Inzwischen konnte ich das Rücklicht anpassen. Grund dafür war, dass ich es nicht mag, wenn die Stromversorgung von außen sichtbar über das Schutzblech zum Rücklicht geführt wird. Um kein zusätzliches Loch ins Schutzblech bohren zu müssen, nehme ich dafür die obere Bohrung, die eigentlich zur Befestigung verwendet wird. Ich habe die Niete einer Sofittenfassung aufgebohrt und verschraube die Sofittenfassung zusammen mit dem Rücklicht am Schutzblech.

Ruecklicht, angepasst

Das Rücklicht ist bereits montiert und wartet auf die Anbindung an den Leitungssatz.